Insolvenzende: Friseurkette Klinck erfolgreich saniert
Ein großer Erfolg für Dieter Bonk… Insolvenzplan erfolgreich umgesetzt, Monika und Susanne Klinck steigen aus Geschäftsführung aus und übergeben alleinig an Dieter Bonk
Happy End für die 530 Beschäftigten von Klinck, die Friseurkette Klinck konnte über Insolvenzplan erfolgreich saniert werden. Das Insolvenzende ist auf den 29.02.2020 festgelegt, gilt als saniert und restrukturiert.
Dieter Bonk wird alleiniger vertretungsberechtigter Geschäftsführer ab 1.3.2020. Die Eigentümerinnen Monika und Susanne Klinck steigen aus der Geschäftsführung aus und gehen in den bereits gegründeten Beirat.
Die Details:
- Gläubiger nehmen den von Insolvenzverwalter Dr. Jens-Sören Schröder vorgelegten Insolvenzplan einstimmig an
- Durch den Plan sind 66 Standorte (von ehemals 95) und 530 Arbeitsplätze (vormals 750) langfristig gesichert
- Mit einer Quotenaussicht von über 50 Prozent erhalten die Gläubiger eine weit überdurchschnittliche Zahlung auf ihre Ansprüche
Die Gläubiger der insolventen Friseurkette Klinck haben in der gestrigen Gläubigerversammlung im Amtsgericht Kiel dem vom Insolvenzverwalter Dr. Jens-Sören Schröder vorgelegten Insolvenzplan einstimmig zugestimmt. Noch in der Sitzung hat das Insolvenzgericht den Insolvenzplan bestätigt. Nach Ablauf der Rechtsmittelfristen kann das Insolvenzverfahren nun in wenigen Wochen aufgehoben und der Betrieb des Kieler Traditionsunternehmens mit 530 Beschäftigen in 66 Salons in sieben Bundesländern fortgesetzt werden. Dadurch bleibt das Unternehmen auch in dritter Generation in Händen der Familie Klinck, die die Sanierung mit einem namhaften Gesellschafterbeitrag unterstützt hat.
Im Zuge des im Februar 2019 eröffneten Insolvenzverfahrens waren zuvor in Zusammenarbeit mit dem Branchenprofi Dieter Bonk umfangreiche operative Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden. So wurden die etwa 30 Prozent nicht rentablen Salons geschlossen und die Verwaltungskosten deutlich reduziert. Dadurch und ein Bündel weiterer Maßnahmen gelang der Turnaround. Auch für die Gläubiger besteht Grund zur Freude, haben sie doch Aussicht auf eine weit überdurchschnittliche Quote von über 50 Prozent.
Interimsmanager Dieter Bonk zu der gelungenen Sanierung und zur Zukunft: „Die Friseur Klinck GmbH ist für die Zukunft gut aufgestellt. Wir haben viele tolle und treue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen wir es geschafft haben, die Insolvenz zu bewältigen. Jetzt geht es mit voller Kraft voraus. Wir werden mit vielen neuen Ideen die Kunden überraschen und hoffentlich auch begeistern. Der Relaunch der Hauptmarke „Klinck Dein Friseur“ ist schon in der Umsetzung. Ich danke dem Insolvenzverwalter Dr. Schröder für die konstruktive Arbeit und der Familie Klinck für den Rückhalt und das Vertrauen“.
Laut Insolvenzverwalter Dr. Schröder war die Sanierung in dem schwierigen Branchenumfeld nicht einfach. „Umso schöner ist das Ergebnis. Mein Dank gilt der Belegschaft und den Verfahrensbeteiligten, die die Sanierung von Beginn an sehr unterstützt haben,“ sagt Schröder
Zum Hintergrund
Die Friseur Klinck GmbH betrieb 95 Salons in sieben Bundesländern mit einem Schwerpunkt Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern und beschäftigt knapp 750 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung hatte am 28.11.2018 beim Amtsgericht Kiel Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Hintergrund für den Insolvenzantrag waren Liquiditätsengpässe wegen Umsatzrückgängen in den Jahren 2017 und 2018. Am 01.02.2019 eröffnete das Amtsgericht Kiel das Insolvenzverfahren und bestellte Rechtsanwalt Dr. Jens-Sören Schröder zum Insolvenzverwalter. Der Grundstein für die heutige Friseur Klinck GmbH wurde 1928 vom Friseurmeister Wilhelm Klinck mit der Eröffnung des ersten Salons in Kiel gelegt. Sein Sohn Wolf-Dieter Klinck und seine Ehefrau Bärbel haben Friseur Klinck über viele Jahre auf- und ausgebaut. Inhaberinnen sind heute ihre Töchter Monika und Susanne Klinck.